Pollen-Alarm im Frühling

Der Mai wird oft auch als "Wonnemonat" bezeichnet, und wer sich umsieht, weiß, warum: Die Blumen blühen, die Vögel zwitschern, die Bäume sind wieder grün und die Tage werden wärmer - da hält es keinen länger zuhause. Doch während die einen sich an der blühenden Natur erfreuen, haben es Pollenallergiker in der Zeit nicht ganz so leicht. Aber du kannst einiges tun, um den Kontakt mit Pollen so gering wie möglich zu halten und so den Frühling unbeschwerter zu genießen.

Etwa jeder fünfte Erwachsene in Deutschland reagiert allergisch auf Pollen von Bäumen, Sträuchern, Gräsern oder Kräutern. Mit am häufigsten verursachen die Pollen von Birken, Erlen, Haselsträuchern, Roggen, Beifuß und Ambrosia allergische Reaktionen. Wenn du feststellst, dass du immer zu ähnlichen Zeiten des Jahres unter Beschwerden wie einer verstopften und/oder laufenden Nase, häufigem Niesen oder tränenden und geschwollenen Augen leiden, könnte es sich um eine Pollenallergie (Heuschnupfen) handeln. Einen Heuschnupfen solltest du in jedem Fall behandeln lassen, auch wenn er harmlos wirkt, denn über die Jahre hinweg können sich daraus chronische Erkrankungen entwickeln, wie etwa Mittelohr- oder Nasennebenhöhlenentzündungen. Auch ein Asthma bronchiale (allergisches Asthma) kann aus einem Heuschnupfen entstehen. Treten die Beschwerden allerdings auch außerhalb der typischen Pollenflugzeiten auf, ist es wahrscheinlich, dass der allergische Schnupfen nicht (nur) durch Pollen ausgelöst wird, sondern andere Allergene (allergieauslösende Stoffe) dafür verantwortlich sind. Hausstaubmilben, Tierhaare oder Schimmelpilze können zum Beispiel ebenfalls einen allergischen Schnupfen hervorrufen. Auch Virusinfektionen oder bakterielle Infekte verursachen unter Umständen heuschnupfenartige Symptome, ohne dass eine Allergie vorliegt. Ob deine Beschwerden tatsächlich durch eine Allergie ausgelöst werden und auf welche Stoffe dein Körper womöglich allergisch reagiert, kann ein Allergologe feststellen.

Heuschnupfen-Beschwerden lassen sich gut mit Medikamenten behandeln. Um allerdings die Ursache einer Allergie anzugehen, hilft nur die sogenannte „Hyposensibilisierung“ (auch „Immuntherapie“ oder „Allergie-Impfung“ genannt), bei der der Körper langsam an die Allergene gewöhnt wird. Die Vorteile und Risiken einer solchen Therapie sollten Sie jedoch genau mit deinem Arzt besprechen. Die beste und wirksamste Maßnahme bei einer Allergie ist allerdings immer noch die Vermeidung der allergieauslösenden Stoffe. Gerade bei einer Pollenallergie ist dies natürlich nur schwer möglich, da die Pollen oft kilometerweit durch die Luft fliegen. Dennoch können Sie einiges tun, um sich das Leben in der Pollenzeit deutlich zu erleichtern:

 

Tipps für die Blütezeit:

  • Beachte die Pollenflugvorhersage (z.B. im Radio, Fernsehen, Internet oder der Tageszeitung) und halten dich bei hoher Pollenkonzentration nicht im Freien auf.
     
  • Lüfte nur bei geringem Pollenflug: auf dem Land am besten zwischen 19:00 und 24:00 Uhr. In der Stadt hingegen sinken die Pollen gerade in den Abendstunden ab, daher ist hier die Pollenkonzentration in der Luft zwischen 6:00 und 8:00 Uhr am geringsten.
     
  • Halte dein Schlafzimmer möglichst pollenfrei, indem du
     
    • deine Kleidung außerhalb des Schlafzimmers ablegst,
       
    • vor dem Schlafengehen deine Haare wäschst und
       
    • Pollenschutzgitter an deinem Fenstern anbringst (diese halten mindestens 85% der Pollen ab).
       
  • Schlafe bei geschlossenem Fenster (besonders in ländlichen Gebieten), denn gerade zwischen 4:00 und 6:00 Uhr erfolgt die größte Pollenausschüttung.
     
  • Trockne deine Wäsche nicht im Freien.
     
  • Reinige Teppiche, Schränke und Polstermöbel regelmäßig.
     
  • Fahre mit geschlossenem Fenster Auto und park nicht direkt unter blühenden Bäumen. Nutze einen Pollenfilter im Auto.
     
  • Meide, wenn möglich, viel befahrene Straßen, da Pollen, die mit Abgasen und Rußpartikeln behaftet sind, aggressiver auf die Schleimhäute wirken.
     
  • Wenn du einen Garten hast, sollte der Rasen möglichst kurz gehalten werden. Mähe jedoch nicht selbst, sondern lass lieber jemand anderen mähen.
     

Sport und Bewegung im Freien solltest du in der Blütezeit besser einschränken. Nutze stattdessen lieber das große Angebot an Indooraktivitäten wie beispielsweise Klettern, Yoga und andere Sportkurse. Wenn du nicht auf deine tägliche Runde durch den Park verzichten willst, solltest du diese auf die Zeit verlegen, in der die Belastung durch Pollen am geringsten ist (also auf dem Land zwischen 19 und 24 Uhr und in der Stadt zwischen 6 und 8 Uhr). Auch nach einem Regenguss ist die Pollenkonzentration übrigens geringer, denn der Regen reinigt die Luft von Blütenpollen. Am besten kannst du den Pollen aus dem Weg gehen, wenn du deinen Urlaub in die Hauptflugzeit der Pollen verlegst und ihn an einem „pollenarmen“ Ort verbringst, zum Beispiel in den Bergen oder an der See bzw. auf einer Insel. Oder du verreist in Klimazonen, in denen die Blühzeiten anders verlaufen oder die Pflanze, auf die du allergisch reagierst, gar nicht vorkommt. So kannst du den Frühling möglichst unbeschwert genießen!