Wie Eisbaden Stress und Ängste reduzieren kann

Eisbaden liegt voll im Trend und das aus gutem Grund. Viele Menschen lieben die wohltuenden Effekte der Kälte auf Körper und Geist. Dabei ist das kalte Wasser nicht nur eine physische Herausforderung, sondern bietet auch mentale Vorteile, insbesondere im Umgang mit Stress und Ängsten. Doch was steckt wirklich hinter diesem Phänomen? Was passiert im Körper beim Eisbaden? 

 

Beim Eintauchen in kaltes Wasser erlebt der Körper sofort einen Kälteschock. Dieser aktiviert das autonome Nervensystem. Die Blutgefäße ziehen sich zusammen, um die Körperwärme im Inneren zu halten. Dabei veranlasst die Kälte den Körper, wichtige Abwehrmechanismen zu aktivieren, die dabei helfen, mit dem plötzlichen Temperaturabfall umzugehen. 

 

Eisbaden stärkt das Immunsystem 

 

Regelmäßiges Eisbaden kann das Immunsystem positiv beeinflussen. Durch den wiederholten Kältereiz gewöhnt sich der Körper daran, schneller auf Temperaturschwankungen zu reagieren. Die Durchblutung wird angeregt, und die Blutgefäße arbeiten effizienter. Das stärkt nicht nur die Abwehrkräfte, sondern sorgt auch dafür, dass du weniger schnell auskühlst, wenn du draußen in der Kälte bist. 

 

Kälte hilft dabei Stress zu reduzieren 

 

Der intensive Kältereiz beim Eisbaden führt zu einer unmittelbaren Stressreaktion im Körper. Doch nach dieser kurzen Phase der Anspannung folgt eine tiefe Entspannung. Der Körper lernt, mit Stress umzugehen. Das wirkt sich auch auf den Alltag aus. Regelmäßiges Eisbaden trainiert dich also, auch in stressigen Situationen ruhiger zu bleiben. Die Kälte aktiviert das parasympathische Nervensystem, das für Entspannung und Erholung zuständig ist. Nach einem Eisbad fühlst du dich oft gelassener und erfrischt, weil dein Körper den Stress des Kälteschocks verarbeitet hat. 

 

Mentale Stärke durch Kälte 

 

Das kalte Wasser verlangt dir viel ab – nicht nur physisch, sondern auch mental. Du lernst, dich auf den Moment zu konzentrieren und mit den extremen Bedingungen umzugehen. Dieser Fokus auf das Hier und Jetzt kann dabei helfen, Ängste zu reduzieren. Sobald du im kalten Wasser bist, zählen nur noch die Atmung und die Anpassung an die Kälte. Es gibt keinen Platz für Gedanken an Sorgen oder Stressfaktoren. 

 

Die bewusste Atmung spielt dabei eine wichtige Rolle. Tiefe Atemzüge helfen, die Kälte zu ertragen und den Körper zu beruhigen. Diese Atemtechniken können im Alltag genutzt werden, um Stresssituationen besser zu meistern. 

 

Eisbaden als Hilfe bei Ängsten 

 

Die beruhigende Wirkung des Eisbades kann auch helfen, Angstzustände zu lindern. Wer sich der Kälte regelmäßig aussetzt, stärkt seine mentale Widerstandsfähigkeit. Die Konzentration auf die Atmung und das Überwinden des Kälteschocks trainieren den Geist, mit belastenden Situationen besser umzugehen. 

 

Viele Menschen berichten davon, dass sie nach dem Eisbaden klarer denken und sich weniger ängstlich fühlen. Das liegt daran, dass die Kälte den Fokus schärft und das Gehirn sich auf das unmittelbare Überleben konzentrieren muss. Ängste und negative Gedanken rücken in den Hintergrund. 

 

ltereiz für eine bessere Stimmung 

 

Neben der Stressbewältigung hat das Eisbaden auch einen positiven Einfluss auf die Stimmung. Das Eintauchen in kaltes Wasser sorgt für einen Schub an Endorphinen und anderen Glückshormonen, die zu einem gesteigerten Wohlbefinden führen. Es ist also gut möglich, dass du dich nach einem Eisbad euphorisch und energiegeladen fühlst. 

 

Dieser Effekt kann dir dabei helfen, langfristig eine ausgeglichenere emotionale Basis zu finden. Wenn du deinen Körper regelmäßig Kälte aussetzt, sorgt das dafür, dass er besser auf stressige und herausfordernde Situationen reagieren kann. Das wiederum kann depressive Verstimmungen und negative Gedanken reduzieren. 

 

Richtig an das Eisbaden herangehen 

 

Trotz der vielen positiven Effekte des Eisbades ist Vorsicht geboten. Besonders für Anfänger ist es entscheidend, sich langsam an das kalte Wasser zu gewöhnen. Du musst nicht sofort in einen eiskalten See springen. Eine kalte Dusche oder ein kurzes Fußbad mit kaltem Wasser sind gute Möglichkeiten, um deinen Körper auf die Kälte vorzubereiten. 

 

Es ist wichtig, dass du beim Eisbaden nie alleine bist. Der Kälteschock kann gerade am Anfang überwältigend sein. Nach dem Bad solltest du dich sofort abtrocknen und warme Kleidung anziehen, um einer Unterkühlung vorzubeugen. 

 

Wie lange solltest du im kalten Wasser bleiben? 

 

Die Zeit im kalten Wasser sollte gerade bei den ersten Versuchen kurz gehalten werden. Bei extrem niedrigen Temperaturen reichen schon wenige Sekunden aus, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Mit der Zeit kannst du die Dauer steigern, aber achte immer auf die Signale deines Körpers. Zittern, Taubheitsgefühle und eine schwere Atmung sind klare Anzeichen dafür, dass es Zeit ist, das Wasser zu verlassen. 

 

Quellen und weitere Informationen:

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2021/02/eisbaden-was-beachten-interview-professor-gunga-charite-berlin.html

https://www.zeitschrift-sportmedizin.de/effekte-von-kaltwasserschwimmen-eisbaden/

https://bellevue.nzz.ch/beauty-wellness/wohlbefinden/wim-hof-methode-was-hinter-dem-eisbaden-trend-steckt-ld.1774691

https://kurier.at/wissen/gesundheit/eisbaden-eisschwimmen-wechseljahre-menopause-schwimmen-sport-bewegung/402762007