Barfuß

durch den Sommer

Fakten

Schritte laufen wir durchs Leben

Tragen die Füße pro Tag

Was die Achillessehne aushält

Körpergewicht stemmt die Ferse im Stand

 

Im Lauf seines Lebens geht beziehungsweise läuft der Mensch ganze dreimal um die Erde. Das sind ungefähr 200 Millionen Schritte.

 

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So weit die Füße tragen

Wir sind ein Leben lang auf Achse. Von den ersten unbeholfenen Schritten als Kleinkind bis ins hohe Alter wandern wir quasi mehrmals um die ganze Welt – im Schnitt sind es 200 Millionen Schritte und damit eine Strecke von gut 120.000 Kilometern, die unsere Füße zurücklegen. Da Laufen ohnehin als gesund gilt, zählen viele neben ihrem Kalorienverbrauch auch die täglichen Schritte per App. Rund 10.000 am Tag sollten es sein, so die Empfehlung. Ein ambitioniertes Ziel, das einer zurückzulegenden Strecke von etwa 6 bis 8 Kilometern entspricht.

Das schaffst du nicht? Keine Sorge. Die Deutschen bringen es auf einen Durchschnittswert von 3.000 bis 4.000 Schritten täglich. Hingegen fußt die 10.000-Schritte-Regel ursprünglich auf der Werbestrategie einer japanischen Firma, die 1964 den ersten tragbaren Schrittzähler auf den Markt brachte. Das Gerät namens Manpo-kei („10.000-Schritt-Zähler“) avancierte zur allgemeinen Gesundheitsempfehlung – ohne jede wissenschaftliche Grundlage. Dem European Journal of Preventive Cardiology zufolge reichen schon knapp 4.000 Schritte täglich, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Trotzdem gilt: Je mehr du zu Fuß gehst, desto besser.

Schwere Lasten

Der erwachsene Mensch wiegt durchschnittlich 70 Kilogramm – in der Bewegung kann sich die Druckübertragung zu erstaunlichen Werten summieren. Beim Joggen etwa lastet das Dreifache des Körpergewichts auf den Füßen – eine enorme Belastung für Muskeln, Bänder und Gelenke, besonders auf hartem Untergrund. Gerade Übergewichtige leiden häufig unter Fehlstellungen wie dem Senkfuß, also einer leichten Absenkung des Längsgewölbes, oder sogar zu Plattfüßen, bei denen die Fußsohlen fast vollständig auf dem Boden aufliegen.

Es empfiehlt sich in jedem Fall, die Fußmuskulatur zu trainieren, um das Gewölbe zu unterstützen. Wer sich nur wenig oder einseitig bewegt, hat entsprechend untrainierte Füße. Aber ebenso kann das Betreiben einer neuen Sportart zu Überlastung und damit zu Fußschmerzen führen. Also lass es lieber erst mal langsam angehen. Spezielle Übungen und Massagen helfen deinen Füßen außerdem, sich an die neuen Bewegungsmuster gewöhnen.

Achillessehne - stark, aber nicht unverwundbar

Für unsere Mobilität ist die Achillessehne (Tendo calcaneus) die wichtigste und stärkste Sehne im Körper. Ihre Hauptaufgabe ist die Kraftübertragung der Wadenmuskulatur auf die Ferse und den Fuß. Somit können wir uns auf die Zehenspitzen stellen oder uns beim Laufen und Springen abstoßen. Deshalb muss die Achillessehne auch einiges aushalten. Beim Laufen wirkt eine Kraft auf sie, die dem Acht- bis Zehnfachen unseres Körpergewichts entspricht, und bei extremen Bewegungen wie Sprüngen kann es zu Druckbelastungen von bis zu 1 Tonne kommen.

Selbst die stärkste Achillessehne hat ihre Grenzen. Wird sie überschritten, dann knallt’s. Das darf man wörtlich nehmen: Fußballer, Balletttänzer oder Extremsportler können ein Lied davon singen. Eine reißende Achillessehne ist so laut wie ein Peitschenschlag. Mehr als 10 von 100.000 Personen erleben das jährlich, die Therapie ist so langwierig wie kompliziert. Umso mehr gilt der Experten-Tipp: regelmäßige Gymnastik, vor dem Sport aufwärmen und Muskeln dehnen!

Starke Basis - die Fersen

Die Fersen erledigen einen wahrlich harten Job: Sie tragen allein im Stehen drei Viertel des Körpergewichts, dienen als Stoßdämpfer, sorgen für Stabilität beim aufrechten Gang und spielen eine entscheidende Rolle für die hierfür nötige Abrollbewegung. Das Fersenbein (Calcaneus) und der Fersenhöcker (Tuber calcanei) bilden die Grundstruktur des größten Knochens in deinem Fuß. Straffe Bindegewebsfasern, sogenannte Druckkammern, sind gefüllt mit Fettgewebe, das beim Auftreten für eine gleichmäßige Verteilung der Belastung sorgt.

Wer laufintensive Sportarten wie Joggen, Hand- oder Fußball betreibt, ist mit einer korrekten Lauftechnik gut beraten: Versuche nicht mit der Ferse, sondern mit dem gesamten Fuß aufzutreten, um die Kräfte besser zu verteilen. Darüber hinaus sorgen eine ausführliche Aufwärmroutine und die anschließende Regeneration für Entlastung. Die Fersen, deine stabilsten Stützen, werden es dir danken!