Freiheit unter den Füßen: Wege zu mehr Lebensqualität
Wer barfuß läuft, hat mehr vom Leben. Auf nackten Sohlen kannst du die Welt sinnlich erobern. Hier erfährst du, wie du deinen Füßen Schritt für Schritt Gutes tust – drinnen wie draußen, im Alltag wie auf Reisen.
Deine Spuren im Sand – barfuß am Strand
Sommer, Sonne, Meeresfrische. Schuhe aus, und rein ins Vergnügen! Das Barfußlaufen am Strand bringt neben wohligen Gefühlen und Stressabbau auch deutliche physische Gesundheitseffekte, nämlich unter anderem eine Stärkung der Fußmuskulatur, der Balance, der Bewegungskoordination und der Gelenkstabilität.
Freilich kommst du im Sand langsamer vorwärts. Der weiche Boden überträgt die Kraft beim Auftreten nicht wie sonst (etwa auf Asphalt) in den nächsten Schritt. Der Sand absorbiert mehr Energie, sodass das Voranschreiten etwas anstrengender ist. Auf diese Weise verbrauchst du zugleich mehr Kalorien – was nebenbei auch ganz gut für die Linie ist.
So verlockend der Blick übers Meer bis zum Horizont auch sein mag: Es schadet nicht, zuweilen auf den Boden zu schauen, um scharfkantigen Steinen oder Muscheln auszuweichen. Vorsorglich kannst du deine nackten Sohlen mit Barfuß- oder Minimalschuhen schützen. Außerdem gilt: Sonnencreme nicht vergessen! Füße gelten als „Sonnenterrassen“ und reagieren nach langer Zeit im dunklen Schuhwerk besonders empfindlich auf UV-Strahlung. Zum Abschluss ins kühle Nass zu springen ist gewiss die schönste Belohnung nach dem Strandspaziergang.
Feierabend für die Füße in der heimischen Wellness-Oase
Urlaub auf Balkonien oder entspannter Feierabend nach einem stressigen Arbeitstag: Wenn du es dir zu Hause gemütlich machst, solltest auch deinen Füßen hin und wieder eine ausgiebige Erholung gönnen. Raus aus den Straßenschuhen, barfuß über Parkett, Teppich oder Dielen schlendern und bewusst den Kontakt zum Untergrund wahrnehmen. Das entlastet die Gelenke, stimuliert die Fußsohlen und aktiviert damit die Fußreflexzonen, was sich wiederum positiv auf deine inneren Organe auswirkt.
Wer das Barfußlaufen in den eigenen vier Wänden scheut, kann getrost die Socken anlassen – die Wirkung ist praktisch die gleiche. Du solltest allerdings darauf achten, dass die Strümpfe aus natürlichem und atmungsaktiven Material bestehen – Baumwolle oder Wolle sind perfekt. Um keine Ausrutscher zu riskieren, empfehlen sich Anti-Rutsch-Noppen. Eine gute Alternative sind auch Hüttenschuhe – sie halten warm und unterstützen dank der speziellen Sohle dennoch den Barfuß-Effekt.
Echte Wellness für geschundene und nach einem langen Arbeitstag oft geschwollene Füße erzielst du außerdem mit Fußbädern (idealerweise warmes und kaltes Wasser im Wechsel), Fußgymnastik und -massagen. Mit einer Faszienmatte holst du dir zum Beispiel den Kieselstrand einfach nach Hause. Und anschließend heißt es: Beine hochlegen. Das fördert Verdauung und Blutfluss, beugt Krampfadern vor und hilft durch die entspannende Wirkung dabei, abends besser einschlafen zu können.
Zu kalt, zu nass? Gut fürs Immunsystem!
So mancher kriegt schon kalte Füße, wenn nur die Rede vom Barfußlaufen ist. Oder Eltern geraten in Panik, wenn sich der Nachwuchs auf dem Spielplatz kurzerhand der Schuhe entledigt. Keine Sorge, eine Erkältung droht nicht so schnell – im Gegenteil: Barfußlaufen stärkt das Immunsystem und macht deinen Körper weniger anfällig gegenüber Virusattacken. Und kleinen Kinderfüßen hilft es ohnehin bei der gesunden Entwicklung von Muskeln, Bändern und Sehnen. Nach dem Spielen kann man sie dann immer noch getrost zu Hause in Socken aufwärmen.
Auch für Erwachsene gilt: Wenn die nackten Füße beim Laufen – zum Beispiel auf einer feuchten Wiese – kontinuierlich in Bewegung bleiben, kann der Körper seine Temperatur sogar besser regulieren. Selbst kurze Barfuß-Exkursionen durch frisch gefallenen Schnee gelten noch als gesund. In der Regel werden solche Spaziergänge hauptsächlich von Mai bis August – also den Monaten ohne „r“ – empfohlen.
Solange das Thermometer nicht unter 15 Grad Celsius fällt, haben Anfänger nichts zu befürchten. Geübte Barfußgänger laufen auch bei 8 Grad Außentemperatur noch unerschrocken im Freien. Wenn du allerdings merkst, dass deine Schmerzgrenze erreicht ist, solltest du aufhören und deine Füße gleich im Anschluss gut aufwärmen.
Barfußpfade – über Stock und Stein
Eine gute Möglichkeit, die vielfältigen Sinnesreize des Barfußlaufens ausgiebig in freier Natur zu testen, ist der Ausflug in einen der deutschlandweit rund 70 Barfußparks. Der 1992 in Bad Sobernheim eröffnete Barfußpfad war seinerzeit der erste seiner Art, und mit 4,5 Kilometern Strecke führt Bad Orb derzeit den längsten Parcours für erlebnishungrige Füße. Das Alpenvorland lockt Hartgesottene inzwischen sogar mit einem Barfuß-Wanderführer, der 28 Touren enthält.
Du läufst über Waldboden, Rindenmulch, Torf, weiches Gras, Waschbeton, glatte Felsen oder auch mal gläsernen Boden, watest durch eiskalte Bäche oder knöcheltiefen Schlamm. Jeder Schritt bietet eine neue Überraschung – mal ist es kühl, mal wohlig warm, es kribbelt, kitzelt, piekst oder schmeichelt deinen Füßen.
Auf den vielfältigen Untergründen kannst du wahlweise stolzieren, schreiten, rennen, schleichen oder balancieren und die Sinneserlebnisse auf dich wirken lassen. Schnell wirst du merken: Man läuft automatisch langsamer, Zeit und Raum werden weniger wichtig. Dafür bewegst du dich bewusster als sonst, nimmst viel intensiver die Umgebung und deine eigenen Empfindungen wahr. Diese speziellen Erlebniswelten haben in der Regel von Mai bis Mitte Oktober geöffnet und bieten meist auch geführte Touren an.
Fußscham – nur keine falsche Eitelkeit!
Du findest deine Füße zu hässlich, um im Sommer Flip-Flops oder Sandalen zu tragen? Senk-Spreiz-Knick-Plattfüße? Krumme Zehen, dicke Hornhaut, Warzen? Kein Grund, sich in der heißen Jahreszeit in geschlossenes Schuhwerk zu zwängen. Viele Probleme lassen sich mit einem Besuch beim Podologen oder Fußpfleger ganz easy beheben. Wenn dann immer noch der Schuh drückt, versuch es zum Beispiel einfach mal mit luftig-geflochtenen Tretern oder mit großflächig verzierten Flip-Flops. Vermutlich ist deine entspannte Miene dank sommerlich befreiter Füße attraktiver als ein gequälter Gesichtsausdruck aufgrund schwitzender Quadratlatschen.
Der Begriff „Fußscham“ kursiert übrigens auch in Bezug auf die Diskussion, ob man seinen Gästen zumuten kann, die Schuhe beim Betreten der Wohnung auszuziehen. Was in Asien, Osteuropa und anderen Gefilden als selbstverständlich gilt, wird hierzulande eher kritisch gesehen. Schuhe gehören zum persönlichen Outfit, und schließlich geht es auch um das Recht der Selbstbestimmung. Aber immerhin schleppen wir mit unseren Straßenschuhen gut 400.000 Bakterien, Viren und Parasiten ins Haus. Demgegenüber dürfte eine Socken- oder Puschenparty deutlich hygienischer – und obendrein durchaus gemütlich – sein, oder?
Quellen und weitere Informationen:
https://aktiv-laufen.de/sand-laufen-belastung-gesund-achtung/
https://www.hausschuhe.net/hausschuhe-barfuss/
https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/natur-erleben/natur-tipps/10847.html
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